Klein aber oho: Der VW Käfer kann nicht nur auf eine lange Geschichte bei seiner Produktion zurückblicken, sondern besitzt auch im Motorsport eine traditionsreiche Historie. Aufgrund der widerstandsfähigen Bauweise sowie dem geringen Fahrzeuggewicht eignen sich umgebaute Käfer-Modelle besonders gut als sogenannte Dragster. Dragster-Fahrzeuge werden für das Drag Racing, auch Beschleunigungsrennen genannt, umgebaut und speziell modifiziert. Die Motoren werden dabei zu höheren Leistungen angetrieben und so verändert, dass die Autos schneller fahren können.
Umgebaute Käfer auf Erfolgskurs
Im Jahre 1960 wurden die ersten Drag Races in Süd-Kalifornien gestartet, viele Rennfahrer traten mit ihren modifizierten Modellen des VW Käfers an den Start und konnten gegen die amerikanischen V8-Boliden bestehen. Trotz der geringeren Leistung wusste der VW Käfer zu überzeugen, die Rennklassen wurden plötzlich vom Kultklassiker aus dem Hause VW dominiert. VW unterstützte diese Rennen jedoch nicht mit finanziellen Mitteln, weswegen die amerikanischen Konkurrenten Druck auf die Veranstalter der Beschleunigungsrennen ausübten. Dadurch änderten diese im Jahre 1970 ihr Regelwerk, wodurch Rennwagen, die auf dem VW Käfer Modell basierten, nicht mehr regelkonform zugelassen wurden. In Folge dessen entstanden gesonderte Rennklassen, an denen ausschließlich VW Käfer ins professionelle Rennen steigen durften. Diese Rennen halten sich auch heutzutage noch und erfreuen sich großer Beliebtheit.
Der Käfer Cup
Innerhalb der Jahre 1989 bis 2000 fand der sogenannte Käfer Cup statt, ein Wettbewerb, bei dem nur VW Käfer teilnehmen durften. Unterschiedliche Disziplin umfassten hierbei Berg- und Rundstreckenrennen sowie Slalom-Fahrten. Zu den Vorgaben der Veranstalter zählten ein luftgekühlter Boxermotor mit einem Hubraum von bis zu 2,0 Litern. Außerdem mussten die teilnehmenden Autos in Bezug auf ihre Karosserie weitestgehend unverändert bleiben. Wie die Teilnehmer ihre Reifen, das Fahrwerk, Getriebe oder ihre Räder und Lenkung gestalteten, blieb dabei komplett ihren eigenen Wünschen überlassen.
Den eigenen Käfer zu frisieren wird zum spaßigen Hobby
Mit ein bisschen Know-How und mechanischem Geschick kann man seinen Käfer ordentlich frisieren! Auch als „Käfertuning“ bekannt, bildet dieses Hobby für viele Menschen weltweit eine beliebte Freizeitaktivität mit hohem Spaßfaktor. Wer sich mit Autos auskennt und keine Scheu vor schmutzigen Fingern hat, kann hier seiner Fantasie freien Lauf lassen und sich an seinem Wagen austoben. Im Internet gibt es zahlreiche Webseiten zu dem Thema, auf dem sich auch Laien informieren können. Außerdem finden sich Gleichgesinnte in diverseren Vereinen zusammen und treffen sich in regelmäßigen Abständen, um ihre Begeisterung zu teilen und sich gegenseitig über das liebste Hobby auszutauschen.
Original umfasst die Motorenleistung des klassischen VW Käfers ca. 50 PS, dementsprechend kommt man um ein Tuning nicht herum, wenn man am Motorsport teilnehmen möchte. So lassen sich verschiedene Ersatzteile und modifizierte Bestandteile für den VW Käfer in Werkstätten oder online über das Internet kaufen. Beispielsweise lassen sich neue Vorderachsen, Sportlenkräder, Frontscheibenrahmen oder Chromstahlfelgen erwerben, die dem VW Käfer zu einem neuen Design und neuer Leistungskraft verhelfen. Besonders beliebt in den Fachkreisen der Käfer-Fans sind der frisierte Typ 1 Motor oder der bullige Typ 4 Motor. Der aufgemotzte Typ 1 Motor profitiert von der Nähe des Motors an der Serienoptik und ist leicht rückbaubar. Der Typ 4 Motor hingegen überzeugt durch eine hohe Standfestigkeit sowie die Möglichkeit für H-Kenneichen.